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Edgar Allan Poe, Der Rabe, Corvinus Presse, Berlin 1996


Hendrik Liersch hat mit der Herausgabe der Neuübersetzung von Poes The Raven wirklich Großes geleistet! Mit der zweischprachigen Edition DER RABE/THE RAVEN von Edgar Allan Poe hat sich der Verleger der Corvinus Presse (= Kleine Raben-Presse!) einen langgehegten Wunschtraum erfüllt, dem ich zunächst allerdings mit einiger Skepsis begegnet bin. THE RAVEN ist für mich eines der schönsten Gedichte aller Zeiten, ein Poem, das ich immer wieder lese, und bislang hat es mich auch nur im Original interessiert, aber was Christa Schuenke mit ihrer Neuübersetzung geschaffen hat, steht dem Original hinsichtlich des ja eigentlich absolut einmaligen Rhythmus, Klang, Reimschemas usw. kaum nach: Hier ist eine wunderbare kongeniale Nachempfindung entstanden, die im Zusammenspiel mit den ebenfalls geistesverwandten Zeichnungen von Frank Wildenhahn (von typischer Corvinus-Editionsqualität im Hinblick auf Papier, Typographie und Bindung ganz zu schweigen!) ein wundervolles Buch ergibt, das in jeder Lyriksammlung einen Stammplatz beanspruchen darf, ja, muß! Und jeder Lyrikerwird sich darüber hinaus glücklich schätzen, endlich den ebenfalls in Deutsch und Englisch gedruckten Essay The Philosophy of Composition gelesen zu haben, der schließlich zu den Grundpfeilern internationaler Lyriktheorien gehört und der gerade in den seit einiger Zeit wieder aufflammenden (z. T. allerdings recht naiven) Lyrikdiskussionen von herausragender Aktualität ist.
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